Tradition trifft Effizienz:Heizen per Scheitholzheizung

Eine Scheitholzheizung ist eine Heizvariante, bei der Sie von Hand mit Scheitholz anfeuern. Je nach Heizkessel können Sie auch andere (regenerative) Brennstoffe wie Hackschnitzel oder Holzpellets verwenden.

Dieses Heizsystem ist vor allem in ländlichen Gebieten mit viel Wald bzw. eigenem Waldbesitz eine gute Option: Das Heizen mit Scheitholz aus regionaler Forstwirtschaft ist umweltfreundlich und im Vergleich zu fossilen Brennstoffen oft günstiger. Wenn Sie Scheitholz regional kaufen oder selbst Holz haben, können Sie Ihre Heizkosten langfristig senken und stabil halten. Nutzen Sie die Holzheizung als Zentralheizung samt Warmwasseraufbereitung, sollten Sie einen Pufferspeicher einbauen.

Lohnt sich eine Scheitholzheizung für Sie? Besser Holzvergaser oder Scheitholzkessel? Unser MEISTER DER ELEMENTE-Expertenteam berät Sie gerne.

4 Arten von Scheitholzheizungen

Brennender Kaminofen mit Holzscheiten

Scheitholzheizungen können Sie flexibel sowohl als Kaminofen, als auch als Zentralheizung einsetzen. Bei den richtigen Gebäudevoraussetzungen können sie außerdem in Neu- und Altbauten eingebaut werden. Wichtig ist, dass Gerät und Abgasabfuhr aufeinander abgestimmt sind. Bei allen Varianten der Scheitholzheizung müssen Sie in jedem Fall ausreichend Platz für das Lagern des Brennholzes einplanen. Wenn Sie das Scheitholz aus eigenen Holzquellen beziehen, muss sich Ihr Lager auch zum Trocknen der Holzscheite eignen.

Da sich der Brennprozess mit Scheizholz eher schwierig regulieren lässt, ist ein Pufferspeicher für bedarfsgerechtes Heizen und die Warmwasseraufbereitung notwendig. 

  • Einfach und direkt

    Das Heizen per Scheitholzkessel ist eine altbewährte Basisvariante. Die Technik dahinter ist einfach und direkt: Die Holzscheite verbrennen unmittelbar im Brennraum; zugeführte Luft unterstützt dabei den Brennprozess. Das Heizen im Scheitholzkessel erfordert ein häufigeres Holznachlegen – außerdem sollten Sie den Verbrennungsprozess zeitweise kontrollieren. Im Vergleich zum Holzvergaser stößt der Scheitholzkessel mehr Emissionen aus.

  • Schadstoffarm und hocheffizient

    Wenn Sie Ihre Scheitholzheizung als Zentralheizung fürs ganze Haus nutzen wollen, eignet sich ein Holzvergaserkessel. Ein Holzvergaser ermöglicht ein Heizen in zwei Stufen: In der ersten Brennkammer heizt sich das Holz auf, bis sich brennbare Gase lösen. Diese Gase gelangen in die zweite Kammer und verbrennen dort bei hohen Temperaturen. Diese zweistufige Verbrennung des Holzvergasers macht das Heizen besonders effizient und umweltfreundlich, da verhältnismäßig wenig Rauch und Asche entstehen.

  • Gemütlich und funktional

    Ein Kaminofen ist eine günstige Variante der Scheitholzheizung. Viele stellen sich dabei das lodernde Feuer im Schwedenofen vor, das die direkte Umgebung erwärmt. Wenn Sie Ihren Kaminofen mit einer Wassertasche ergänzen, dann schlagen Sie gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: gemütliches Wohnen und funktionales Heizen. 
    Ein Kaminofen mit Wassertasche unterstützt die Zentralheizung Ihres Hauses: Das Kaminfeuer erhitzt das Wasser in der eingebauten Wassertasche. Das erwärmte Wasser fließt in das zentrale Heizsystem bzw. in den Pufferspeicher – und wärmt neben der unmittelbaren Umgebung auch das ganze Haus mit.

  • Unabhängig und bequem

    Wenn Sie sich vom Scheitholz unabhängiger machen wollen, lohnt sich ein Kombikessel, in dem Sie unter anderem Holzpellets verheizen können. Der Kombikessel kann je nach Bedarf zwischen Scheitholz und Pellets wechseln. Das ist zum Beispiel sinnvoll, wenn Sie über einen längeren Zeitraum keine Scheite nachlegen können oder wollen. Diese Kombitechnik ist zwar etwas teurer, auf lange Sicht aber bequemer für Sie.

Aufbau & FunktionsweiseWie funktioniert eine Scheitholzheizung?

Beim Heizen mit Scheitholz werden zerkleinerte Holzteile in einer Brennkammer verbrannt.

Je nachdem, ob Sie sich für einen Scheitholzkessel oder Holzvergaserkessel entschieden haben, ist die Brennkammer drei- oder zweiteilig. Ein Holzvergaser verheizt zusätzlich Holzgase, was den Brennvorgang noch effektiver macht.

Die erzeugte Wärme in den Brennkammern gelangt über einen Wärmetauscher in den Pufferspeicher. Von dort aus fließt die Wärme in den Heizkreislauf des Hauses. Der Pufferspeicher sorgt dafür, dass Sie je nach Wärme- und Warmwasserbedarf nicht täglich feuern müssen.
Je nachdem, wie oft und intensiv Sie heizen, müssen Sie die Asche alle paar Tage leeren. Der Brennprozess in einem Holzvergaserkessel ist im Vergleich zum Scheitholzkessel sauberer – mit weniger Emissionen und weniger Ascheabfall.

Icon für Meistertipp
Holz richtig trocknen
Damit Holz beim Verheizen seinen maximalen Wirkungsgrad erreicht, muss das Holz gut getrocknet und richtig gelagert sein: Im Schnitt sollte weniger als 20 Prozent Restfeuchte im Holz sein, aber mehr als 15 Prozent, weil sonst das Holzhacken schwer wird. Ist das Holz zu feucht, steigen auch die Schadstoffwerte beim Verbrennen und das Holz brennt schlecht.
Tobias Vogelbacher

Welche Anforderungen stellt eine Scheitholzheizung?

  • Genug Platz – genug Sicherheitsabstand

    Eine Holzheizung erfordert nicht nur ausreichend Platz für das Aufstellen des Brennofens, sondern auch die richtigen Abstände zur Umgebung. Die Mindestabstände zu den umliegenden Wänden sind dabei abhängig vom Gerät. Beachten Sie auch, dass Sie zum regelmäßigen Reinigen und Warten ebenfalls genügend Platz zur Verfügung haben. Wichtig ist, dass Ihre Heizung auf einem nicht brennbaren Untergrund steht.

  • Emissionen richtig leiten und begrenzen

    Scheitholzheizung und Kamin müssen zusammenpassen. Der Rauchabzug muss den gesetzlichen Anforderungen entsprechen und darf die vorgegebenen Schadstoffwerte für den Brennstoff Holz nicht überschreiten.

  • Brennstoff nah und sicher lagern

    Kalkulieren Sie genügend Platz für Ihr Holzlager ein – gerade dann, wenn Sie Ihr Holz erst noch trocknen müssen. Wenn Sie ausschließlich manuell anfeuern, ist es sinnvoll, dass sich das Holzlager in der Nähe zum Brennkessel befindet. Die Heizungshersteller geben in der Regel einen Mindestabstand zwischen Heizung und brennbarem Material vor.
     

Die Vor- & Nachteileeiner Scheitholzheizung im Überblick

  • Nachteil-Icon
    Sie heizen umweltbewusst mit einem nachwachsenden Rohstoff.
  • Nachteil-Icon
    Die Anschaffungskosten sind im Vergleich zur Pellet- oder Hackschnitzelanlage günstiger.
  • Nachteil-Icon
    Bei guter Pflege hält Ihr Scheitholzkessel sogar Jahrzehnte.
  • Nachteil-Icon
    Sie können Ihre Scheitholzheizung mit anderen Heizsystemen (z. B. Pellets) kombinieren.
  • Nachteil-Icon
    Sie können Ihren Heizbedarf selbst regulieren – Sie heizen nur so viel, wie Sie brauchen.
  • Nachteil-Icon
    Mit einer modernen Heizanlage heizen Sie hochwirksam (Wirkungsgrad bis zu 95 %).
  • Nachteil-Icon
    Wenn Sie Ihr Holz regional beziehen, heizen Sie besonders kostengünstig.
  • Nachteil-Icon
    Mit (eigenem) Holz sind Sie unabhängig von schwankenden Brennstoffpreisen.
  • Vorteil-Icon
    Sie haben einen hohen Betriebsaufwand durch regelmäßiges Anfeuern und Ascheleeren.
  • Vorteil-Icon
    In Ihrer Abwesenheit ist automatisches Heizen nur mit Kombikessel möglich.
  • Vorteil-Icon
    Sie brauchen genug Platz für Heizungsanlage und Holzlager.
  • Vorteil-Icon
    Die Feinstaubbelastung ist im Vergleich zu anderen Heizsystemen eher hoch.
  • Vorteil-Icon
    In Städten ohne regionalen Holzzugang ist Holz als Brennmaterial weniger geeignet.
  • Vorteil-Icon
    Recht hoher und teurer Wartungsaufwand

Fördermöglichkeiten für Ihre neue Scheitholzheizung

Biomasseheizungen, zu denen die Scheitholzheizung zählt, erfüllen nach aktuellem Heizungsgesetz die Vorgaben für Heizen mit erneuerbaren Energien. Durch verschiedene Fördermöglichkeiten können Sie so die Kosten für Ihre Scheitholzheizung senken.

Gute Anlaufstellen sind die BEG (Bundesförderung für effiziente Gebäude) beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Die Fördermöglichkeiten fallen unterschiedlich aus. Hier ein kleiner Überblick über die gängigen Grundmodelle:

  • Grundförderung & Klimabonus
    Für Ihre Scheitholzheizung erhalten Sie eine Grundförderung von 30 Prozent der förderfähigen Kosten von 30.000 Euro. Wenn Sie Ihre alte Gas- oder Ölheizung durch eine Holzheizung tauschen lassen, ist ein zusätzlicher Klimabonus von 20 Prozent möglich. Diesen erhalten Sie allerdings nur, wenn Sie Ihre Warmwasseraufbereitung über Solar, Photovoltaik oder eine Wärmepumpe abdecken.
  • Einkommensbonus
    Eine zusätzliche Förderung von 30 Prozent für Ihre Scheitholzheizung können Sie seit Anfang 2024 erhalten, wenn Ihr gesamtes Haushaltseinkommen bei maximal 40.000 Euro liegt. Bei der Antragsstellung müssen Sie Ihr Einkommen nachweisen.
  • Ergänzungskredit
    Seit Jahresbeginn 2024 haben Sie außerdem die Möglichkeit, einen Ergänzungskredit der KfW (358,359) in Höhe von bis zu 120.000 Euro in Anspruch zu nehmen.

Scheitholzheizung plus Kombikessel

Ein Kombikessel kann neben Scheitholz auch andere Brennstoffe wie Holzpellets, Öl oder Gas verbrennen. Ihre Scheitholzheizung um einen Kombikessel zu erweitern, bietet mehrere Vorteile: Sie machen Ihr Heizsystem flexibler, effizienter und bequemer.

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